Erstmalig gelungen: Bestimmung eines Magnetfelds in Übereinstimmung mit dem Gaußschen Gesetz für Magnetismus

Wissenschaftler am KIS ermitteln erstmals ein quellenfreies Magnetfeld in der Sonnenatmosphäre

Das Gaußsche Gesetz für Magnetismus - auch bekannt als zweite Maxwell-Gleichung - besagt, dass Magnetfelder quellenfrei sind (∇⋅B=0). Bisher ergaben Berechnungen mittels Stokes-Inversionscodes für solare spektropolarimetrische Daten allerdings immer Magnetfelder, die nicht quellenfrei waren und somit im Widerspruch zu einer der wichtigsten Gleichungen der klassischen Elektrodynamik standen. Einer internationalen Forschergruppe bestehend aus Juan Manuel Borrero (KIS), Adur Pastor Yabar (Universität Stockholm, Schweden) und Basilio Ruiz Cobo (Instituto de Astrofísica de Canarias, Spanien) ist es zum ersten Mal gelungen, ein Magnetfeld in der Sonnenatmosphäre zu bestimmen, das die Bedingung der Quellenfreiheit vollständig erfüllt. Dank dieser neuen Methode können solare Magnetfelder mit wesentlich größerer Genauigkeit bestimmt werden. Die Forschungsgruppe hat die Methode in den FIRTEZ-Inversionscode implementiert, der Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen weltweit frei zur Verfügung steht: gitlab.leibniz-kis.de/borrero/firtez-dz-mhs

Der Fachartikel wurde zur Veröffentlichung in Astronomy and Astrophysics angenommen und ist in ArXiv verfügbar: arxiv.org/abs/2404.02045