Erste genaue Messungen der elektrischen Ströme auf der Sonnenphotosphäre

Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Sonnenphysik ist es erstmals gelungen, elektrische Ströme in der Sonnenatmosphäre genau zu messen.

Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Sonnenphysik in Freiburg haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Stockholm (Schweden) und des Instituto de Astrofisica de Canarias (Spanien) eine neue Methode entwickelt, mit der sich elektrische Ströme auf der Sonnenoberfläche genau bestimmen lassen. Elektrische Ströme bilden sich bei nicht-potentiellen Konfigurationen des Magnetfelds und auch bei magnetischer Rekonnexion. Man geht davon aus, dass diese zu explosiven Ereignissen in der Sonnenatmosphäre führen (Flares, koronale Massenauswürfe usw.), und daher kann diese Methode einen entscheidenden Durchbruch bei der Vorhersage des Weltraumwetters und von Ereignissen darstellen, die die Magnetosphäre der Erde stark beeinflussen können.

Die neue Methode basiert auf der Lösung der Strahlungstransportgleichung mit magneto-hydrostatischen Einschränkungen und wurde zur Veröffentlichung in Astronomy & Astrophysics Letters angenommen. Diese Arbeit wurde unter anderem von der Deutschen Forschung Gemeinschaft (DFG) gefördert.